Hans-Wilhelm Ebeling, geboren am 15. Januar 1934 in Parchim (Mecklenburg-Vorpommern)
Parteizugehörigkeit: DSU / CDU (ab Juli 1990)
Funktion: Minister für Wirtschaftliche Zusammenarbeit
Hans-Wilhelm Ebeling wird im mecklenburgischen Parchim geboren und wächst nach 1945 in Calau (Niederlausitz) auf. Nach dem Abitur, das er 1952 in Forst ablegt, absolviert er zunächst eine Schlosserlehre im Reichsbahnausbesserungswerk Cottbus. Danach beginnt Ebeling 1954 ein Maschinenbaustudium an der Technischen Hochschule Dresden, bricht dieses jedoch nach fünf Semestern ab. Daraufhin nimmt er 1957 ein Theologiestudium in Leipzig auf, das er 1962 als Diplom-Theologe beendet. Im Anschluss an das Studium absolviert Hans-Wilhelm Ebeling das Predigerseminar in Wittenberg und arbeitet als Vikar in Calau und Vetschau (Niederlausitz). Zwischen 1964 und 1976 ist Ebeling als Pfarrer in der Spreewald-Gemeinde Lieberose tätig. Danach wechselt er in die Thomaskirche in Leipzig, wo ihm neben dem Pfarramt der Vorsitz im Kirchenvorstand übertragen wird. Im Herbst 1989 bleibt seine Kirche zunächst für die politischen Aktivitäten von Bürgerrechtsgruppen geschlossen, wofür er später heftig kritisiert wird.
Die politische Zurückhaltung gibt Hans-Wilhelm Ebeling in den Wochen nach dem Mauerfall vom 9. November 1989 auf. Im Zuge der Formierung neuer Gruppierungen und Parteien wird er im Dezember 1989 überregional bekannt als Mitbegründer der Christlichen Sozialen Partei Deutschlands (CSPD). Die CSPD schließt sich am 20. Januar 1990 mit zehn weiteren Gruppierungen zur Deutschen Sozialen Union (DSU) zusammen, zu deren Vorsitzenden Ebeling gewählt wird. Bei der bevorstehenden Volkskammerwahl schließt sich die DSU dem Wahlbündnis „Allianz für Deutschland“ an. Im Zuge der Koalitionsverhandlungen und der Regierungsbildung übernimmt Hans-Wilhelm Ebeling das neu geschaffene Amt des Ministers für Wirtschaftliche Zusammenarbeit. Im Juli 1990 tritt Ebeling unter Hinweis auf den „Rechtsruck“ seiner Partei aus der DSU aus und wechselt in die CDU aus der er 1991 wieder austritt.
Nach dem Beitritt der DDR zur Bundesrepublik arbeitet Ebeling zunächst bei der Konrad-Adenauer-Stiftung in Bonn, wo er Entwicklungsprojekte in Angola und Vietnam betreut. Im Sommer 1991 übernimmt Hans-Wilhelm Ebeling bei der Deutschen Stiftung für internationale Entwicklung in Berlin den Aufbau der Zentralstelle für Gesundheit, die er bis zu seiner Pensionierung 1993 leitet. Im November 1998 wird Hans-Wilhelm Ebeling mit dem Verdienstkreuz 1. Klasse der Bundesrepublik Deutschland ausgezeichnet.