Ministerbiografie

Gerhard Pohl. Quelle: Bundesarchiv, Bild 183-1990-0305-314, Fotograf: Elke Schöps
Gerhard Pohl im März 1990. Quelle: Bundesarchiv, Bild 183-1990-0305-314, Fotograf: Elke Schöps

Dr. Gerhard Pohl, geboren am 16. August 1937 in Guben, am 30. Mai 2012 im Schwielochsee (bei Cottbus) tot aufgefunden
Parteizugehörigkeit: CDU
Funktion: Minister für Wirtschaft vom 12. April bis 15. August 1990

Gerhard Pohl wird am 16. August 1937 in Guben (Brandenburg) geboren. Zwischen 1953 und 1955 absolviert er eine Ausbildung zum Tuchmacher. Anschließend studiert Pohl bis 1958 an der Ingenieurschule für Textiltechnik in Forst. Ein Fernstudium an der Technischen Universität Dresden schließt er im Jahr 1969 als Diplom-Ökonom ab. Parallel dazu arbeitet Gerhard Pohl im VEB Vereinigte Textilwerke Forst, bis er 1967 eine Anstellung als Ingenieur für Chemiefasern bei der Vereinigung Volkseigener Betriebe (VVB) Volltuch Cottbus antritt. Dort fungiert er von 1969 bis 1977 als Abteilungsleiter, bis er zum Direktor für Forschung und Erzeugnisentwicklung der VEB Forster Tuchfabriken ernannt wird. Ein Jahr darauf wird Gerhard Pohl an der TU-Dresden promoviert. Zwischen 1986 und 1990 amtiert er als stellvertretender Betriebsdirektor des VEB Forster Tuchfabriken.
Gerhard Pohls politisches Engagement beginnt mit seinem Eintritt in die Ost-CDU im Jahr 1959. Von 1972 bis 1990 ist Gerhard Pohl Vorsitzender der CDU im Kreis Forst. Als Abgeordneter des Kreistag Forst (1979 bis 1984) und Abgeordneter der Volkskammer (1981 bis 1990) ist er auf regionaler und nationaler Ebene politisch tätig.
Nach dem Wahlsieg der Allianz für Deutschland fungiert Gerhard Pohl als parlamentarischer Geschäftsführer der CDU-Fraktion in der Volkskammer und ist zugleich Mitglied des CDU-Parteivorstandes. Am 12. April 1990 wird er als Minister für Wirtschaft in das Kabinett von Lothar de Maizière berufen. Nach viermonatiger Amtszeit tritt Gerhard Pohl am 15. August 1990 zurück. Sein Nachfolger wird der Staatssekretär im Ministerium für Wirtschaft Gunter Halm. Nach der deutschen Einheit wechselt Pohl zurück in die Wirtschaft. In den Jahren 1990/91 ist er Geschäftsführer der Gubener Textil GmbH und bis zum Jahr 2000 Inhaber der Textil- und Thermoplast GmbH in Forst.
Im Alter von 75 Jahren verstirbt Gerhard Pohl bei einem Badeunfall im Schwielochsee in Brandenburg. Am 30. Mai 1990 wird seine Leiche aufgefunden.

 

Gerhard Pohl antwortet in der zweiten Sitzung der Volkskammer auf die Frage des Abgeordneten Günter Nooke von Bündnis 90/Grüne. Dieser hatte sich nach Gerhard Pohls früherer Rolle als Mitglied des Wirtschaftsausschusses der Volkskammer und seiner Tätigkeit als stellvertretender Betriebsdirektor der VEB Forster Tuchfabriken erkundigt.

Deutscher Bundestag

Gerhard Pohl äußert sich zu den Konflikten die letztlich zu seiner Entlassung als Minister für Wirtschaft führten.

Quelle: Heimatfilm GbR, 2009
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