Ministerbiografie

Axel Viehweger am 8. Juni 1990. Quelle: Bundesarchiv, Bild 183-1990-0607-307, Fotograf: Elke Schöps

Dr. Axel Viehweger, geboren am 27. November 1952 in Waldenburg (Kreis Glauchau)
Parteizugehörigkeit: BFD/F.D.P.
Funktion: Minister für Bauwesen, Städtebau und Wohnungswirtschaft; Rücktritt am 28. September 1990

Nach dem Besuch der Erweiterten Oberschule studiert Axel Viehweger von 1973 bis 1978 Energietechnik und Kernphysik an der TU Dresden. Nach seinem Abschluss zum Diplomphysiker arbeitet er als wissenschaftlicher Assistent am Institut für Energetik. 1985 wird Viehweger mit einer Arbeit über Fernwärmeversorgung zum Dr.-Ing. promoviert.
Bereits 1970 tritt Axel Viehweger in die LDPD ein. Parallel zu seiner wissenschaftlichen Laufbahn ist Viehweger kommunalpolitisch aktiv. Von 1979 bis 1985 amtiert er als Abgeordneter der Stadtbezirksversammlung Dresden-West. In der LDPD fungiert er zwischen 1981 und 1985 als Vorsitzender des Stadtbezirksverbandes, bevor er zum Vorsitzenden des Kreisverbandes von Dresden-Stadt bestimmt wird. Diesen Posten hat er von 1986 bis 1990 inne. Zudem amtiert Viehweger von 1985 bis 1990 als Stadtrat für Energie in Dresden. In Vorbereitung der Volkskammerwahl am 18. März 1990 schließt sich die LDP, so der neue Name nach der Umbenennung im Februar 1990, mit den anderen liberalen Parteien der DDR zum Bund Freier Demokraten (BFD) zusammen. Im BFD ist Axel Viehweger Mitglied des Präsidiums.
Im Zuge der Regierungsbildung ernennt ihn Lothar de Maizière zum Minister für Bauwesen, Städtebau und Wohnungswirtschaft. Trotz des Austritts der BFD aus der Regierungskoalition im Juli 1990 bleibt Viehweger Minister. Als im Zuge der Überprüfung aller Minister und Volkskammerabgeordneter auf eine Zusammenarbeit mit dem MfS Vorwürfe gegen Viehweger erhoben werden, tritt er am 28. September 1990 zurück.
Trotz der Kritik bleibt Viehweger Spitzenkandidat der FDP für die Landtagswahl in Sachsen im Oktober 1990. Es gelingt es ihm, in den Landtag einzuziehen, wo er jedoch bis März 1991 sein Mandat ruhen lässt. Bis zum Ende der Legislaturperiode übt Viehweger dann nicht nur sein Abgeordnetenmandat aus, sondern ist zudem in verschiedenen Positionen in der Bauwirtschaft tätig. Von 2000 bis 2002 ist er Leiter der Arbeitsgruppe Mittel- und Osteuropa der Cecodhas (Verband der Europäischen Sozialen Wohnungswirtschaft). Seit 2002 amtiert er als Verbandsdirektor und Vorstand der Sächsischen Wohnungsgenossenschaften.

Rücktrittserklärung von Axel Viehweger auf der 37. Sitzung der Volkskammer am 28. September 1990. Damit reagiert er auf die vom Überprüfungsausschuss vorgebrachten Vorwürfe, er habe konspirativ mit der Staatssicherheit zusammengearbeitet.

Deutscher Bundestag

Axel Viehweger äußert sich zu den heute widerlegten Vorwürfen seiner Zusammenarbeit mit der Staatssicherheit.

Bundesstiftung Aufarbeitung, 2015
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