Markus Meckel, 15. Februar 1990. Quelle: Bundesarchiv, Bild 183-1990-0215-307, Fotograf: Elke Schöps
Markus Meckel, geboren am 18. August 1952 in Müncheberg (Brandenburg)
Parteizugehörigkeit: SDP/SPD
Funktion: Minister für Auswärtige Angelegenheiten
Nach dem Abschluss der Allgemeinen Oberschule besucht Markus Meckel die Erweiterte Oberschule in Berlin-Mitte. Im Jahr 1969 muss er die Schule aus politischen Gründen verlassen und wechselt auf das Kirchliche Oberseminar in Potsdam-Hermannswerder, wo er 1971 das Abitur ablegt. Den obligatorischen Wehrdienst in der Nationalen Volksarmee verweigert er 1970 total. Ein Studium an einer Universität bleibt ihm deswegen verwehrt. Zwischen 1971 und 1980 studiert Meckel Theologie am Katechetischen Oberseminar in Naumburg (Saale) und am Sprachenkonvikt in Berlin. Seinem Vikariat schließt sich eine Anstellung als Pastor der Gemeinde Vipperow/Müritz an, wo er bis 1988 tätig ist. Von 1988 bis 1990 leitet er eine Ökumenische Begegnungs- und Bildungsstätte in Niederndodeleben bei Magdeburg. Parallel dazu wird Markus Meckel zur Ökumenischen Versammlung in der DDR und der Europäischen Ökumenischen Versammlung in der Schweiz delegiert.
Neben seiner beruflichen Tätigkeit engagiert sich Meckel in der oppositionellen politischen Arbeit. Dabei ist er an zahlreichen Initiativen beteiligt und bemüht sich, unabhängige politische Gruppen in der DDR miteinander zu vernetzen.
Gemeinsam mit Martin Gutzeit initiiert Markus Meckel im Oktober 1989 die Gründung der Sozialdemokratischen Partei in der DDR (SDP), die er auch am Zentralen Runden Tisch vertritt. Als Mitglied des Vorstandes der SDP, die sich im Januar in SPD umbenennt, ist Markus Meckel nach den Volkskammerwahlen an den Koalitionsgesprächen mit der „Allianz für Deutschland“ führend beteiligt. In der neuen Regierung von Lothar de Maizière bekleidet Markus Meckel den Posten des Ministers für Auswärtige Angelegenheiten.
Als Lothar de Maizière auf Grund inhaltlicher Differenzen den Minister für Finanzen, Walter Romberg (SPD), entlässt, tritt Markus Meckel gemeinsam mit den anderen SPD-Ministern am 20. August 1990 zurück. Die Leitung des Ministeriums übernimmt Lothar de Maizière selbst.
Nach der deutschen Einheit bleibt Markus Meckel politisch aktiv. Zwischen 1990 und 2009 ist er Mitglied des Deutschen Bundestages. Als Sprecher der SPD-Bundestagsfraktion begleitet Markus Meckel die beiden Enquete-Kommissionen zur Aufarbeitung und Überwindung der Folgen der SED-Diktatur. Seine parlamentarische Tätigkeit fokussiert sich auf Fragen der Außen- und Sicherheitspolitik, Europapolitik, Beziehungen zu den östlichen Nachbarstaaten sowie der Aufarbeitung von Geschichte. Seit 1998 ist Markus Meckel Vorsitzender des Stiftungsrates der Bundesstiftung zur Aufarbeitung der SED-Diktatur. Im Oktober 2013 übernimmt er das Amt des Präsidenten des Volksbundes Deutsche Kriegsgräberfürsorge e.V., das er bis September 2016 ausübt.
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