Staatssekretäre

Bundesarchiv, Bild 183-1990-0328-330, Fotograf: Elke Schöps
Dieter Rudorf am 28. März 1990. Quelle: Bundesarchiv, Bild 183-1990-0328-330, Fotograf: Elke Schöps

Dr. sc. techn. Dieter Rudorf, geboren am 5. Januar 1938 in Aue
Parteizugehörigkeit: SPD
Funktion: Parlamentarischer Staatssekretär im Ministerium der Finanzen

Dieter Rudorf wird am 5. Januar 1938 in Aue (Sachsen) geboren. Nach Oberschule und Abitur beginnt er 1957 ein Studium der Metallhüttenkunde an der Bergakademie Freiberg, das er 1962 abschließt. Zwei Jahre später, nach Ableistung des Wehrdienstes, erhält Rudorf eine Stelle am Forschungsinstitut für Nichteisenmetalle in Freiberg. Dort ist er zunächst als wissenschaftlicher Assistent in der metallurgischen Forschung tätig, bevor er in die Abteilung Information wechselt.
Seine wissenschaftliche Laufbahn setzt Dieter Rudorf an der Technischen Hochschule Ilmenau fort, wo er 1976 zum Dr.-Ing. promoviert wird. Zehn Jahre später habilitiert Rudorf an der gleichen Hochschule im Bereich Informatik. Parallel zu seinen Forschungen ist er von 1978 bis 1990 als Lehrbeauftragter an der TH Ilmenau tätig. Von 1987 bis 1990 übernimmt Rudorf zudem die Leitung der Abteilung Information bei seinem alten Arbeitgeber in Freiberg.
Parteigebunden ist Dieter Rudorf bis zum seinem Eintritt in die SPD im November 1989 nicht. Ab 1990 gehört er dem SPD-Bezirksvorstand Chemnitz an. Über die Liste der SPD gelingt ihm am 18. März 1990 der Einzug in die Volkskammer, wo Rudorf zudem als Mitglied des Fraktionsvorstandes fungiert. Erst am 1. Juni 1990 beruft ihn Lothar de Maizière zum Parlamentarischen Staatssekretär im Ministerium für Finanzen, so dass Rudorf lediglich für knappe drei Monate bis zum Bruch der Koalition am Ende August 1990 amtiert.
Bei den ersten Landtagswahlen im Oktober 1990 zieht Dieter Rudorf über die Landesliste der SPD in den Sächsischen Landtag ein. Dort amtiert er als 1. Vizepräsident und ist Mitglied im Haushalts- und Finanzausschuss. 1994 scheidet Rudorf aus dem Landtag aus.

Martin Maaßen, geboren am 6. Februar 1934 in Apolda
Parteizugehörigkeit: LDPD
Funktion: Staatssekretär im Ministerium der Finanzen

Martin Maaßen wird am 6. Februar 1934 in Apolda (Thüringen) geboren. Zwischen 1952 und 1956 studiert Maaßen an den Universitäten Leipzig und Halle Wirtschaftswissenschaften mit einer Spezialisierung auf Finanzwirtschaft. Bis 1990 ist er in verschiedenen Finanz- und Wirtschaftsverwaltungen in der DDR beschäftigt.
Bereits 1956 tritt Martin Maaßen in die LDPD ein, wo er im Laufe der Jahre verschiedene Funktionen einnimmt. Unter anderem amtiert er als stellvertretender Bezirksvorsitzender in Erfurt und ist bis 1989 Mitglied des Zentralvorstandes der Partei. Am 2. Mai 1990 wird Martin Maaßen im Zuge der Regierungsbildung zum Staatssekretär im Ministerium der Finanzen berufen.

Walter Siegert, 1990.
Walter Siegert, 1990. Quelle: Privatarchiv Walter Siegert

Dr. Walter Siegert, geboren am 18. Mai 1929 in Siegmar
Parteizugehörigkeit: Parteilos
Funktion: Staatssekretär im Ministerium der Finanzen

Walter Siegert wird am 18. Mai 1929 in Siegmar bei Chemnitz geboren, wo er ab 1943 eine Wirtschaftsoberschule besucht. Nach dem Ende des zweiten Weltkrieges legt Siegert 1947 sein Abitur ab und beginnt als Assistent in einem Wirtschaftsprüferbüro in Chemnitz zu arbeiten. Zwischen 1949 und 1952 ist Siegert als Revisor in verschieden Betrieben und Wirtschaftsorganen tätig. Anschließend nimmt er ein Studium an der Hochschule für Finanzwirtschaft auf, die später an die Hochschule für Ökonomie (HfÖ) in Ost-Berlin angegliedert wird. Nach dem erfolgreichen Abschluss seines Studiums stellt die HfÖ Siegert als wissenschaftlichen Assistenten an. 1961 wird Walter Siegert an der HfÖ mit einer Arbeit über Steuern und Preisbildung zum Dr. rer. oec. promoviert.
Unmittelbar nach seiner Promotion beginnt Siegert im Ministerium für Finanzen zu arbeiten, wo er von 1966 bis 1968 als Abteilungsleiter im finanzökonomischen Forschungsinstitut fungiert. Anschließend wechselt er in die Staatliche Finanzrevision. Dort steigt Siegert 1974 vom Stellvertreter zum Leiter der Abteilung auf. 1980 erfolgt dann durch Willi Stoph die Berufung zum Staatssekretär im Finanzministerium. Diesen Posten bekleidet Siegert bis zum 29. Januar 1990. Nach der Abberufung der amtierenden Ministerin der Finanzen und Preise, Uta Nickel, ernennt ihn DDR-Ministerpräsident Hans Modrow zum geschäftsführenden Minister. Im April 1990 tritt Siegert aus der SED aus, der er zuvor mehrere Jahrzehnte angehört hatte. Seitdem ist Siegert parteilos.
Im Zuge der Regierungsbildung beruft ihn Lothar de Maizière zum Staatssekretär im Ministerium der Finanzen. In seiner Funktion ist er Mitglied der DDR-Expertenkommission zur Vorbereitung der Währungsunion. Zudem ist Siegert entscheidend an der Gründung der Deutschen Versicherungs-AG beteiligt, die aus der Staatlichen Versicherung der DDR entstand.

Walter Siegert erinnert sich an seinen Antritt als Staatsekretär im Ministerium für Finanzen.

Bundesstiftung Aufarbeitung, 2015

Werner Skowron. Quelle: Bundesarchiv, Bild 183-1990-0308-309, Fotograf: Elke Schöps
Werner Skowron im März 1990. Quelle: Bundesarchiv, Bild 183-1990-0308-309, Fotograf: Elke Schöps

Werner Skowron, geboren am 30. Oktober 1943 in Szczyna (heute Polen)
Parteizugehörigkeit: CDU
Funktionen: Staatssekretär im Ministerium für Finanzen, ab dem 15. August 1990 kommissarischer Minister der Finanzen

Nach seiner Schulzeit beginnt der 1943 in Szczyna (heute Polen) geborene Werner Skowron bei der Sparkasse Gotha eine Bankkaufmannslehre. Nach Abschluss der Ausbildung besucht Skowron von 1965 bis 1969 die Fachschule für Ökonomie in Gotha sowie die Humboldt-Universität zu Berlin, die er 1975 als Diplomwirtschaftler verlässt. Zusätzlich zu seinem Studium arbeitet Skowron von 1965 bis 1987 als Bankkaufmann in der Kreissparkasse Lübben und der Notenbank bzw. späteren Staatsbank der DDR. Von 1987 bis Ende des Jahres 1989 amtiert Werner Skowron als Stadtbezirksrat für Finanzen und stellvertretender Bezirksbürgermeister in Berlin-Friedrichshain. Bereits 1969 tritt Werner Skowron in die CDU ein. Für die Partei übt er verschiedene Funktionen aus: Zwischen 1980 und 1985 ist er Abgeordneter des Bezirkstages Cottbus und in den Jahren 1989 und 1990 Abgeordneter der Stadtbezirksversammlung Berlin-Friedrichshain.
Im Juni 1990 wird er zum Staatssekretär im Finanzministerium ernannt. Im Zuge der Ablösung von Walter Romberg wird Werner Skowron zum kommissarischen Minister der Finanzen berufen. Nach der deutschen Einheit zieht Werner Skowron über die Liste der CDU in den ersten gesamtdeutschen Bundestag ein, dessen Mitglied er für eine Legislaturperiode bleibt.

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