Ministerbiografie

Kurt Wünsche / FL2_081a.jpg. Quelle: Friedrich-Naumann-Stiftung für die Freiheit, Archiv des Liberalismus/Signatur FL2-81(a)/Fotograf: Unbekannt
Kurt Wünsche. Quelle: Friedrich-Naumann-Stiftung für die Freiheit, Archiv des Liberalismus/Signatur FL2-81(a)/Fotograf: Unbekannt

Prof. Dr. Kurt Wünsche, geboren am 14. Dezember 1929 in Oborniki Śląskie (Polen)
Parteizugehörigkeit: Liberal Demokratische Partei Deutschlands (LDPD), dann Bund Freier Demokraten (BFD), ab Juli 1990 parteilos
Funktion: Minister der Justiz vom 12. April 1990 bis 15. August 1990

Kurt Wünsche wächst im sächsischen Dresden auf, tritt 1946 in die LDPD und die Freie Deutsche Jugend (FDJ) ein. Im Zusammenhang mit dem Volksaufstand vom 17. Juni 1953 wird Kurt Wünsche als Agent verdächtigt, zeitweilig vom MfS inhaftiert und ist seitdem bis 1961 als IM „Wendler“ für die Staatssicherheit tätig. Von 1954 bis 1959 studiert Wünsche Jura und wird 1964 an der Deutschen Akademie für Staats- und Rechtswissenschaft in Potsdam promoviert. Zwischen 1954 und 1976 ist er Abgeordneter der Volkskammer und Mitglied diverser Ausschüsse, u.a. im Justiz-, Verfassungs- und Rechtsausschuss. In den Jahren 1965 bis 1972 ist er zudem stellvertretender Vorsitzender des Ministerrates. Als Justizminister tritt er 1967 die Nachfolge von Hilde Benjamin an. Nach Auseinandersetzungen über Fragen der Verstaatlichung privater und halbstaatlicher Betriebe muss Kurt Wünsche 1972 schließlich als Justizminister zurücktreten. Danach arbeitet er als Professor für Gerichtsverfassungsrecht an der Humboldt Universität zu Berlin. Im Januar 1990 wird Wünsche als Justizminister ins Kabinett von Hans Modrow (SEDPDS) berufen. Er führt das Amt auch in der Regierung unter Lothar de Maizière weiter. Im Juli tritt er aus dem BFD aus. Es folgt der Rücktritt als Justizminister am 16. August 1990.
Heute lebt Kurt Wünsche zurückgezogen in Berlin.

Die ARD-Fernsehsendung "Kontraste" berichtet über die früheren Tätigkeiten des DDR-Justizminister.

Kontraste vom 29. Mai 1990.

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