Ministerbiografie

Prof. Dr. Hans Joachim Meyer. Quelle: Bundesarchiv, Bild 183-1990-0412-318, Fotograf: Elke Schöps
Hans Joachim Meyer. Quelle: Bundesarchiv, Bild 183-1990-0412-318, Fotograf: Elke Schöps

Prof. Dr. Hans Joachim Meyer, geboren am 13. Oktober 1936 in Rostock
Parteizugehörigkeit: CDU (ab Juli 1990)
Funktion: Minister für Bildung und Wissenschaft (April bis Oktober 1990), ab August zusätzlich Minister für Forschung und Technologie

Hans Joachim Meyer wird am 13. Oktober 1936 in Rostock geboren, wo er auch aufwächst und 1955 das Abitur ablegt. Es folgt ein Studium der Rechts- und Staatswissenschaften in Potsdam-Babelsberg, das er 1958 aufgrund der Exmatrikulation aus politischen Gründen abbrechen muss. In den folgenden zwei Jahren ist Meyer als Hilfsarbeiter im Lokomotivbau „Karl Marx“ in Babelsberg beschäftigt. Danach nimmt er 1959 erneut ein Studium auf, nun in den Fächern Anglistik/Amerikanistik und Geschichte an der Humboldt-Universität zu Berlin, das er 1964 als Diplom-Philologe abschließt. Zwischen 1964 und 1982 ist Meyer an der HU Berlin als Lehrer und wissenschaftlicher Mitarbeiter tätig. Während dieser Zeit folgen die Promotion A (1971) und Promotion B (1981). 1982 wird Hans Joachim Meyer zunächst zum Hochschuldozenten und 1985 zum außerordentlichen Professor für Angewandte Sprachwissenschaft (Englisch) an der Humboldt-Universität zu Berlin berufen. Er absolviert zwischen 1976 und 1988 mehrere Studienaufenthalte und Gastlehrtätigkeiten in Großbritannien, der UdSSR und den USA.

Im April 1990 holt ihn Lothar de Maizière als Minister für Bildung und Wissenschaft in sein Kabinett. Am 1. Juli tritt Meyer in die CDU ein, deren Mitglied er bereits von 1952 bis 1961 gewesen ist. Nach dem Austritt der SPD aus der Regierungskoalition tritt Meyer außerdem die Nachfolge von Frank Terpe als Minister für Forschung und Technologie an. Er führt beide Ministerämter in Personalunion bis zur Einheit weiter. Nach der Wiedervereinigung wird Hans Joachim Meyer Sächsischer Staatsminister für Wissenschaft und Kunst. Dieses Amt hat er bis 2002 inne.

Daneben engagiert sich Hans Joachim Meyer in der katholischen Kirche. Er bekleidet von 1990 bis 1994 den Vorsitz des Gemeinsamen Aktionsausschusses katholischer Christen in der DDR bzw. der neuen Bundesländer. Seit 1994 ist er Vizepräsident und von 1997 bis 2009 Präsident des Zentralkomitees der deutschen Katholiken.

Hans Joachim Meyer wird vielfach ausgezeichnet. So ist er beispielsweise seit 2003 Ehrenmitglied der Sächsischen Akademie der Wissenschaften. Das Große Verdienstkreuz der Bundesrepublik Deutschland erhält er 2005; 2015 wird ihm der Sächsische Verdienstorden verliehen.

Im Interview spricht Hans Joachim Meyer über die Zusammenarbeit mit Ministerpräsident Lothar de Maizière, Forschungsminister Frank Terpe und den Bundesministern Karl-Heinz Riesenhuber und Jürgen Möllemann.

Bundesstiftung Aufarbeitung, 2015

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