Die DDR im Frühjahr 1989

Ende der 1980er Jahre werden die politischen, ökonomischen und ökologischen Probleme in der DDR immer sichtbarer. Während die Sowjetunion unter Generalsekretär Michail Gorbatschow innere Reformen vorantreibt, sich dem Westen annähert und seinen Verbündeten schrittweise Selbstständigkeit einräumt, setzt die Führung der DDR auf Abgrenzung und Einschränkung. Der Alltag in der DDR ist geprägt von Überwachung und staatlicher Reglementierung. Die ökonomische Krisensituation führt zunehmend zu Engpässen in der Versorgung. Aus dem Fernsehen und aus Paketen ziehen viele DDR-Bürgerinnen und -Bürger ihre Vorstellungen vom Leben im Westen. In den Betrieben herrscht Materialmangel und Misswirtschaft. Die DDR-Wirtschaft ist in hohem Maße von der wirtschaftlichen Unterstützung der Sowjetunion und westlichen Krediten abhängig. Die Planwirtschaft ist 1989 am Ende. Im Herbst 1989 schließt die SED ihr Wohnungsbauprogramm ab. Hundertausende leben in den neu errichteten Plattenbausiedlungen an den Stadträndern, während zeitgleich die Innenstädte verfallen.

DDR Neubauprogramm befriedigt Nachfrage nicht

Am Verfall der Bausubstanz wird der Niedergang der DDR exemplarisch deutlich. Teilweise müssen ganze Stadteile wie hier in Leipzig-Volkmarsdorf abgerissen werden (Juli 1989). Trotz des von der SED forcierten Wohnungsbauprogramms ist die Nachfrage nach Wohnraum ungebrochen.

Bundesstiftung Aufarbeitung, Fotobestand Klaus Mehner, Bild 89_0709_WIF_WBau_06
Trister Alltag im DDR-Realsozialismus

„Ruinen schaffen ohne Waffen“: Marode Bausubstanz im Leipziger Stadtteil Volkmarsdorf im September 1989.

Bundesstiftung Aufarbeitung, Fotobestand Klaus Mehner, Bild 89_0902_VER_Ges_23
Braunkohlerevier Espenhain

Die Umwelt ist durch die Braunkohleveredelungs- und Chemiebetriebe in der ganzen DDR, vor allem aber in der Region Bitterfeld stark geschädigt, die Luft extrem belastet. Im Bild ist das Braunkohlekraftwerk Espenhain zu sehen (November 1989).

Bundesstiftung Aufarbeitung, Fotobestand Klaus Mehner, Bild 89_1124_WIF_Umwelt_03
Leipzig, Messeymbol, Hochhaus

Leipzig – Frühjahrsmesse 1989. Ein großer Teil der 9.000 Aussteller, Kaufleute sowie Repräsentanten von Wirtschaft und Handel aus aller Welt sind in der DDR-Handelsmetropole eingetroffen. Besucher aus mehr als 100 Ländern werden zur größten außenwirtschaftlichen Veranstaltung erwartet.
Die zur Messe übliche bessere Versorgung mit Obst und Gemüse stellt die Bevölkerung allerdings nicht mehr zufrieden.

Bundesarchiv, Bild 183-1989-0310-027, Fotograf: Hanns-Peter Lochmann
DDR Neubauprogramm befriedigt Nachfrage nicht

Am Verfall der Bausubstanz wird der Niedergang der DDR exemplarisch deutlich. Teilweise müssen ganze Stadteile wie hier in Leipzig-Volkmarsdorf abgerissen werden (Juli 1989). Trotz des von der SED forcierten Wohnungsbauprogramms ist die Nachfrage nach Wohnraum ungebrochen.

Bundesstiftung Aufarbeitung, Fotobestand Klaus Mehner, Bild 89_0709_WIF_WBau_06
Trister Alltag im DDR-Realsozialismus

„Ruinen schaffen ohne Waffen“: Marode Bausubstanz im Leipziger Stadtteil Volkmarsdorf im September 1989.

Bundesstiftung Aufarbeitung, Fotobestand Klaus Mehner, Bild 89_0902_VER_Ges_23
Braunkohlerevier Espenhain

Die Umwelt ist durch die Braunkohleveredelungs- und Chemiebetriebe in der ganzen DDR, vor allem aber in der Region Bitterfeld stark geschädigt, die Luft extrem belastet. Im Bild ist das Braunkohlekraftwerk Espenhain zu sehen (November 1989).

Bundesstiftung Aufarbeitung, Fotobestand Klaus Mehner, Bild 89_1124_WIF_Umwelt_03
Leipzig, Messeymbol, Hochhaus

Leipzig – Frühjahrsmesse 1989. Ein großer Teil der 9.000 Aussteller, Kaufleute sowie Repräsentanten von Wirtschaft und Handel aus aller Welt sind in der DDR-Handelsmetropole eingetroffen. Besucher aus mehr als 100 Ländern werden zur größten außenwirtschaftlichen Veranstaltung erwartet.
Die zur Messe übliche bessere Versorgung mit Obst und Gemüse stellt die Bevölkerung allerdings nicht mehr zufrieden.

Bundesarchiv, Bild 183-1989-0310-027, Fotograf: Hanns-Peter Lochmann
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Parallel zu den Entwicklungen in der DDR kämpfen auch in Polen und der Tschechoslowakei Gewerkschaften und Bürgerrechtsgruppen um Demokratie und Reformen. Die polnische Gewerkschaft Solidarność erzwingt trotz ihres Verbotes und der Verhängung des Kriegsrechts den Dialog mit den kommunistischen Machthabern. Mitte des Jahres 1989 werden in Polen erste halbfreie Wahlen abgehalten und der Weg in demokratische Verhältnisse geöffnet. Die polnische Freiheitsbewegung ist Vorbild für die Bürgerrechtsgruppen in der DDR.

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