Staatssekretäre

Privatarchiv Hans-Jürgen Niehof
Hans-Jürgen Niehof, 1990. Quelle:  Privatarchiv Hans-Jürgen Niehof

Hans-Jürgen Niehof, geboren am 10. Februar 1941 in Stettin
Parteizugehörigkeit: Bund Freier Demokraten (BFD); ab August 1990 FDP
Funktionen: Parlamentarischer Staatssekretär im Ministerium für Post- und Fernmeldewesen; ab August 1990 Geschäftsführender Minister

Hans-Jürgen Niehof wird am 10. Februar 1941 in Stettin geboren. Nach dem Ende des zweiten Weltkriegs wohnt seine Familie in Stralsund, wo er 1959 das Abitur ablegt. Nach dem Wehrdienst, den Niehof zwischen 1959 und 1961 ableistet, nimmt er ein Studium der Binnenhandelsökonomie an der Universität Rostock auf. Ab 1965 übt er verschiedene Tätigkeiten im Lebensmittelgroßhandel, in einem Erdölbetrieb und in einem Rechenzentrum aus. Um nicht der SED betreten zu müssen, entscheidet er sich 1968 Mitglied der NDPD zu werden. Zwischen 1971 und 1973 absolviert Hans-Jürgen Niehof ein postgraduales Studium der Datenverarbeitung in Leipzig. Nach Abschluss des Studiums wird er im Organisations- und Rechenzentrum (ORZ) der Deutschen Post im Bereich Datenverarbeitung eingesetzt. Im Rahmen dieser Tätigkeit betreut er 1982 im Irak den Einsatz von Robotron-Rechnern. Nach seiner Rückkehr leitet er die Programmiergruppe Berlin im ORZ und die Forschungsgruppe 33 „Datenbank“. Auf Grund innerparteilicher Reformprozesse in der NDPD, an denen sich Hans-Jürgen Niehof aktiv beteiligt, wird er im Januar 1990 in das Ministerium für Post- und Fernmeldewesen berufen. Dort wird er zum stellvertretenden Minister für Post und Pressevertrieb ernannt. Nach dem Wahlsieg der „Allianz für Deutschland“ bei der Volkskammerwahl im März 1990 beruft ihn der Ministerpräsident Lothar de Maizière am 2. Mai 1990 zum Parlamentarischen Staatssekretär im Ministerium für Post- und Fernmeldewesen. Nach dem Rücktritt des Ministers Emil Schnell wird Hans-Jürgen Niehof zum geschäftsführenden Minister ernannt. Dieses Amt bekleidet er bis zum 2. Oktober 1990. Im gleichen Monat wechselt Hans-Jürgen Niehof zur Deutschen Bundespost. Dort bekleidet er zwischen 1990 und 2006 verschiedene Posten. Unter anderem ist er Geschäftsbereichsleiter in fünf Geschäftsbereichen der Deutschen Post AG und Geschäftsführer von sieben Tochtergesellschaften der Deutschen Bundespost, POSTDIENST und der Deutschen Post AG. Bei der Bundespost fungiert Hans-Jürgen Niehof zudem als Präsident in zwei Postdirektionen. Seit 2010 engagiert er sich als Vorstandsvorsitzender der Deutschen Gesellschaft für Post- Telekommunikationsgeschichte (DGPT) in der Region Ost.

Hans-Jürgen Niehof berichtet von seiner Ernennung zum Parlamentarischen Staatssekretär im Ministerium für Post- und Fernmeldewesen im Mai 1990.

Bundesstiftung Aufarbeitung, 2015

ADN-ZB/Schöps/19.11.89 Berlin: Mitglied des Ministerrates der DDR/Dr. Klaus Wolf, Minister für Post und Fernmeldewesen (CDU)
Klaus Wolf im November 1989. Quelle: Bundesarchiv, Bild-183-1989-1119-308, Fotograf: Elke Schöps

Dr. Klaus Wolf, geboren am 12. August 1938 in Fuchshain bei Grimma
Parteizugehörigkeit: CDU
Funktion: Staatssekretär im Ministerium für Post- und Fernmeldewesen

Klaus Wolf beginnt nach der Volksschule eine Lehre als Schmied, die er 1955 abschließt. Ein Jahr darauf tritt er in die Ost-CDU ein. 1955 ist er beim Rat der Gemeinde Rüssen sowie anschließend beim Rat des Kreises Schmölln angestellt. Zwischen 1956 und 1965 ist Klaus Wolf als CDU-Kreissekretär für Schmölln im Bezirksverband Leipzig tätig und von 1965 bis 1970 als Vorsitzender des CDU-Kreisverbands Schmölln. Parallel zu seiner politischen Tätigkeit absolviert er ein Fernstudium zum staatlich geprüften Landwirt an der Handelshochschule in Leipzig, das er 1965 abschließt. Von 1965 bis 1977 arbeitet Klaus Wolf als Stellvertreter des Vorsitzenden für den Bereich Handel und Versorgung des Rats des Bezirks Schmölln bzw. Döbeln. Anschließend wechselt er in den Rat des Bezirks Leipzig, wo er von 1981 bis 1986 als stellvertretender Vorsitzender des Bereichs Energie, Verkehrs- und Nachrichtenwesen tätig ist. Nach seiner Promotion im Jahr 1985 erfolgt ein Jahr später seine Berufung zum Stellvertretenden Minister für Verkehrswesen. Dort ist er zuständig für den Bereich Tourismus. Ab März 1987 nimmt er gleichzeitig die Funktion des Vorsitzenden der Zentralen Kommission für Auslandstourismus beim Ministerrat wahr. Diese Posten hat Klaus Wolf bis zum November 1989 inne. In der neuen Regierung von Hans Modrow wird er zum Minister für Post- und Fernmeldewesen berufen und Mitte Januar 1990 zum Generaldirektor der Deutschen Post ernannt. Nach den Volkskammerwahlen endet sein Mandat als Abgeordneter der Volkskammer, der er als Mitglied der CDU-Fraktion von 1986 bis März 1990 angehört hatte. In der neuen Regierung von Lothar de Maizière fungiert er als Staatssekretär im Ministerium für Post- und Fernmeldewesen.

Jürgen Liepe, geboren am 26. Dezember 1940 in Berlin
Parteizugehörigkeit: Unbekannt
Funktion: Staatssekretär im Ministerium Post- und Fernmeldewesen

Jürgen Liepe wird am 26. Dezember 1940 in Berlin geboren. Nach seinem Abitur beginnt er 1958 ein Studium der Elektrotechnik mit einer Spezialisierung auf Fernmeldetechnik an der TU-Dresden. Nach dem Abschluss seines Studiums im Jahr 1964 tritt Jürgen Liepe verschiedene Stellen in den zentralen Einrichtungen der deutschen Post an. Zuletzt ist er als Spezialist für elektromagnetische Verträglichkeit im zentralen Post- und Fernmeldeverkehrsamt angestellt. Zudem amtiert er als Vorstandsmitglied der Ingenieurvereinigung der DDR und engagiert sich in mehreren Leitungsgremien der evangelischen Kirche in Berlin-Brandenburg. Im Mai 1990 ernennt ihn Lothar de Maizière zum Staatssekretär im Ministerium für Post- und Fernmeldewesen.

 

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