Ministerium für Post- und Fernmeldewesen

Zu den zentralen Vorhaben des Jahres 1990 im Ministerium für Post- und Fernmeldewesen (MPF) gehören die strukturelle und technische Anpassung der ostdeutschen Post- und Telekommunikationsinfrastruktur an westdeutsche Standards. Die schrittweise Angleichung soll nicht nur private Kontakte vereinfachen, sondern auch wirtschaftliches Wachstum ermöglichen. Zur Umsetzung der Vorhaben sind hohe Investitionen notwendig, da das Post- und Fernmeldewesen von den wirtschaftlichen Problemen der DDR in besonderem Maße betroffen ist. Mangelhafte Infrastruktur und Ausstattung müssen verbessert, lange Laufzeiten für Postsendungen verkürzt sowie das unterentwickelte Telefon- und Fernmeldenetz ausgebaut werden. Neben den technischen Herausforderungen gilt es zudem, die Integration von etwa 130.000 Mitarbeiter der Deutschen Post der DDR in die Bundespost vorzubereiten.

 

Emil Schnell gibt einen Überblick über die zentralen Aufagben im Ministerium für Post- und Fernmeldewesen.

Heimatfilm GbR, 2009

Emil Schnell berichtet von einem typischen Arbeitsalltag als Minister für Post- und Fernmeldewesen.

Heimatfilm GbR, 2009.

Hans-Jürgen Niehof erinnert sich an den Arbeitsalltag im Ministerium für Post- und Fernmeldewesen.

Bundesstiftung Aufarbeitung, 2015

Um den Angleichungsprozess vorzubereiten und zu strukturieren, orientiert sich der Aufbau des MPF an der Struktur des Bundesministeriums für Post- und Telekommunikationswesen (BMPT), welches sich zu dieser Zeit ebenfalls in einem umfassenden Reformprozess befindet. Am 1. Juli 1990 werden, analog zur Bundesrepublik, drei Unternehmensbereiche gebildet, die unter der Rechtsaufsicht des MPF stehen. Diese sind für die Ausführung der unternehmerischen und betrieblichen Aufgaben des Post- und Fernmeldewesens zuständig:

  1. Deutsche Post Generaldirektion Telekom
  2. Deutsche Post Generaldirektion Postdienst
  3. Deutsche Post Generaldirektion Postbank und Unternehmensfinanzen
Die Post auf dem Weg zur Einheit. Quelle: Hans-Jürgen Niehof

Schreiben von Hans-Jürgen Niehof an alle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Deutschen Post der DDR vom 24. September 1990.

Quelle: Privatarchiv Hans-Jürgen Niehof
Download (pdf)

Als einziges Ministerium führt das MPF im Juni 1990 eine interne Befragung und Abstimmung mit den Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter durch. Damit soll in den jeweiligen Arbeitsbereichen das Vertrauensverhältnis zwischen den Leitungsebenen und den direkt Unterstellten festgestellt und wenn nötig personelle Konsequenzen gezogen werden. Die Teilnahme ist freiwillig und anonym.

Anweisung Mitarbeiterbefragung

Anweisung und Regelungen zur Durchführung der Befragung der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter im MPF vom 1. Juni 1990.

Quelle: Privatarchiv Hans-Jürgen Niehof
Download (pdf)

DER AMTSSITZ

Beek100 - Eigenes Werk. Lizenziert unter CC BY-SA 3.0 über Wikimedia Commons
Quelle: Beek100 – Eigenes Werk. Lizenziert unter CC BY-SA 3.0 über Wikimedia Commons

Der Amtssitz des Ministers für Post- und Fernmeldewesen befindet sich 1990 im Gebäude des ehemaligen Reichspostamtes in der Mauerstraße 69-75 in Berlin-Mitte. Neben dem Reichspostamt ist dort seit den frühen 1870er Jahren das Reichspostmuseum, seit dem Jahr 2000 das Museum für Kommunikation untergebracht.

Ministerbiografie

Emil Schnell, Minister für Post- und Fernmeldewesen

mehr

Staatssekretäre

Die Staatssekretäre im Ministerium für Post- und Fernmeldewesen: Hans-Jürgen Niehof, Klaus Wolf und Jürgen Liepe.

mehr

Der Umbau des Fernmeldewesens

Der Ausbau des maroden Telefonnetzes in der DDR gehört zu den wichtigsten Aufgaben des Ministeriums.

mehr

Das Post-und Fernmeldewesen auf dem Weg zur Einheit

Bereits im Dezember 1989 beginnen die ersten Planungen zur Angleichung des deutsch-deutschen Post- und Fernmeldewesens.

mehr

Schliessen Modal Schließen Modal Schließen

Hinweis

Schliessen Modal Schließen Modal Schließen