Ministerbiografien

Dr. Walter Romberg. Quelle: Bundesarchiv, Bild 183-1990-0215-306, Fotograf: Elke Schöps
Dr. Walter Romberg, 15. Februar 1990. Quelle: Bundesarchiv, Bild 183-1990-0215-306, Fotograf: Elke Schöps

Dr. Walter Romberg, geboren am 27. Dezember 1928 in Schwerin, verstorben am 23. Mai 2014 in Teltow.
Parteizugehörigkeit: SPD
Funktion: Minister der Finanzen

Nach dem Abitur studiert Walter Romberg zwischen 1950 und 1954 Mathematik und Physik in Rostock und an der Humboldt-Universität zu Berlin. Anschließend nimmt er eine Beschäftigung am Institut für Reine Mathematik der Deutschen Akademie der Wissenschaften (DAW) in Berlin auf. 1965 promoviert er auf dem Gebiet der Zahlentheorie. In den folgenden Jahren ist er bis 1978 Chefredakteur der „Zentralblätter für Mathematik“. Anschließend kehrt er an die DAW zurück, wo er bis 1990 die Leitung einer Abteilung am Institut für Reine Mathematik übernimmt.
Parallel engagiert sich Walter Romberg in der kirchlichen Arbeit. Seit 1976 beteiligt er sich in Studiengruppen zur Friedensforschung beim Bund der Evangelischen Kirchen. Er veröffentlicht Texte zu Fragen der Sicherheitspolitik und Abrüstung. Im Oktober 1989 tritt er der neugegründeten Sozialdemokratischen Partei der DDR (SDP) bei und wird Mitglied in deren Grundsatzkommission.
Im Kabinett von Hans Modrow ist Walter Romberg vom 5. Februar bis 18. März 1990 als Minister ohne Zuständigkeitsbereich Leiter der Expertendelegation für die Verhandlungen über eine Währungsunion. In der neuen Regierung de Maizière bekleidet er den Posten des Finanzministers bis er aufgrund inhaltlicher Differenzen am 15. August 1990 entlassen wird. In seiner Amtszeit unterzeichnet Walter Romberg am 18. Mai 1990 den ersten Staatsvertrag über die Wirtschafts-, Währungs- und Sozialunion.
Nach der deutschen Einheit ist Walter Romberg zwischen 1990 und 1994 Abgeordneter des Europäischen Parlaments. Bis zu seinem Ruhestand arbeitet er als Berater für die Gesellschaft für Technische Zusammenarbeit (GTZ) und leitet das Otto-Wels-Bildungswerk der SPD in Potsdam. Am 23. Mai 2014 verstirbt Walter Romberg in Teltow bei Berlin im Alter von 87 Jahren.

Am 20. April 1990 strahlt die DDR-Fernsehsendung "Controvers" ein Portrait über den DDR-Finanzminister Walter Romberg aus.

Stiftung Deutsches Rundfunkarchiv

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