Ministerbiografien

Bundesarchiv, Bild 183-1990-0412-309, Fotograf: Elke Schöps
Dr. Regine Hildebrandt im April 1990. Quelle: Bundesarchiv, Bild 183-1990-0412-309, Fotograf: Elke Schöps.

Dr. Regine Hildebrandt (geb. Radischewski), geboren am 26. April 1941 in Berlin, gestorben am 26. November 2001 in Woltersdorf bei Berlin
Parteizugehörigkeit: SPD
Funktion: Ministerin für Arbeit und Soziales, Rücktritt im August 1990

Nachdem Regine Hildebrandt 1959 ihr Abitur ablegt, studiert sie bis 1964 Biologie an der Humboldt-Universität zu Berlin. Ihre akademische Ausbildung schließt sie 1968 mit einer Promotion ab. Von 1964 bis 1978 ist Regine Hildebrandt als stellvertretende Abteilungsleiterin der Pharmakologischen Abteilung im VEB Berlin-Chemie tätig. Anschließend arbeitet sie von 1978 bis 1990 als Bereichsleiterin in der Zentralstelle für Diabetes und Stoffwechselkrankheiten in Ost-Berlin. Zudem ist sie Mitglied in der Gesellschaft für Endokrinologie und Stoffwechselkrankheiten sowie der Biologischen Gesellschaft. Im Herbst 1989 engagiert sich Hildebrandt in der Bürgerbewegung Demokratie Jetzt (DJ) und tritt am 12. Oktober 1989 der Sozialdemokratischen Partei der DDR (SDP) bei. Im März 1990 wird Regine Hildebrandt als Abgeordnete für die SPD in die Volkskammer gewählt und zur Ministerin für Arbeit und Soziales im Kabinett de Maizière ernannt. Nach Zerwürfnissen innerhalb der Regierungskoalition tritt Regine Hildebrandt im August 1990 von ihrem Amt zurück. Im September 1990 wird sie in den Bundesvorstand der gesamtdeutschen SPD gewählt. Im Oktober 1990 gelingt es Regine Hildebrandt, bei den Landtagswahlen in Brandenburg als Abgeordnete in den Landtag einzuziehen. In der neuen Landesregierung unter Manfred Stolpe wird sie zur Ministerin für Arbeit, Soziales, Gesundheit und Frauen berufen. Als nach der Landtagwahl 1999 Ministerpräsident Stolpe eine Koalition mit der CDU eingeht, legt sie ihr Landtagsmandat nieder und verzichtet auf ihr Ministeramt. Im Dezember 1999 und im November 2001 wird sie erneut in den SPD-Parteivorstand gewählt.

Ende November 2001 erliegt sie einem Krebsleiden.

Bundesarchiv, Bild 183-1990-0412-304, Fotograf: Elke Schöps
Prof. Dr. Jürgen Kleditzsch im April 1990. Quelle: Bundesarchiv, Bild 183-1990-0412-304, Fotograf: Elke Schöps.

Prof. Dr. Jürgen Kleditzsch, geboren am 26. Januar 1944 in Bad Schandau
Parteizugehörigkeit: CDU
Funktion: Minister für Gesundheitswesen, ab August 1990 zusätzlich geschäftsführender Minister für Arbeit und Soziales

Jürgen Kleditzsch legt 1962 das Abitur ab und absolviert anschließend ein einjähriges Pflegepraktikum im Kreiskrankenhaus Sebnitz. Dem folgt zwischen 1963 und 1969 ein Medizinstudium an der Karl-Marx-Universität Leipzig. Nach seiner Promotion zum Dr. med. absolviert Jürgen Kleditzsch von 1969 bis 1974 eine Ausbildung zum Facharzt für Physiotherapie beim Betriebsgesundheitswesen „Wismut“ und im Kneipp-Kurbad Berggießhübel. Die Ausbildung schließt er 1974 mit einem Facharzt für Physiotherapie ab. Drei Jahre später erfolgt die Anerkennung als Facharzt für Orthopädie. 1980 habilitiert sich Jürgen Kleditzsch mit einer Arbeit über Knochenheilung zum Dr. sc.
Von 1974 bis 1989 wirkt Kleditzsch an der Medizinischen Akademie Dresden (MAD), wo er zunächst als Leiter der Abteilung Physiotherapie an der Klinik für Orthopädie tätig ist, bis er 1978 zum Oberarzt der Klinik berufen wird. 1985 tritt er einen Lehrauftrag für Physiotherapie an der Medizinischen Akademie Dresden an und wird schließlich 1987 zum außerordentlichen Professor berufen. Während dieser Zeit leitet Jürgen Kleditzsch verschiedene medizinische Forschungsgruppen. Im Dezember 1989 steigt er zum Bezirksarzt von Dresden auf.
Neben seiner wissenschaftlichen Karriere engagiert sich Jürgen Kleditzsch auch politisch. 1977 tritt er in die CDU ein und ist ab 1984 Mitglied des Bezirksvorstandes Dresden sowie ab 1987 Leiter des Aktivs „Gesundheitspolitik“ beim CDU-Bezirksvorstand. Bei der Wahl im März 1990 wird er Abgeordneter der Volkskammer und in der Regierung de Maizière zum Minister für das Gesundheitswesen ernannt. Zusätzlich übernimmt er von August bis Oktober 1990 kommissarisch das Ministerium für Arbeit und Soziales. Nach der deutschen Einheit gehört er dem 11. Deutschen Bundestag an. Im Jahr 2002 tritt er aus der CDU aus.
Heute betreibt Kleditzsch eine Privatpraxis für Orthopädie in Bad Wörishofen in Bayern.

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