Staatssekretäre

Manfred Dott. Quelle: Bundesarchiv, Bild 183-1990-0622-308, Fotograf: Elke Schöps
Manfred Dott im Juni 1990. Quelle: Bundesarchiv, Bild 183-1990-0622-308, Fotograf: Elke Schöps

Dr. hc. Manfred Dott, geboren am 30. Oktober 1940 in Koblenz
Parteizugehörigkeit: DSU
Funktion: April bis Oktober 1990 Parlamentarischer Staatssekretär im Ministerium für Verkehr

Manfred Dott wächst in Koblenz auf, wo er nach dem Abschluss der Volksschule eine Lehre als Klempner beginnt. Zudem engagiert sich Dott in der Industriegewerkschaft Chemie-Papier-Keramik, die ihn zum Vertrauensmann und Mitglied der Tarifkommission für Rheinland-Pfalz wählt. Zeitgleich ist Dott in der damals in Westdeutschland verbotenen KPD sowie in deren Nachfolgepartei DKP aktiv. Über sein politisches Engagement knüpft Manfred Dott Kontakte in die DDR.
1972 wird er zum Studium in die DDR eingeladen, wo er zwei Semester an der Außenstelle des Franz-Mehring-Instituts in Berlin-Biesdorf in Gesellschaftswissenschaften unterrichtet wird. Nach familiären und politischen Problemen entschließt sich Manfred Dott 1973, gemeinsam mit einer seiner Töchter in die DDR überzusiedeln. Beide verbringen etwa neun Monate im Aufnahmelager Barby bei Magdeburg und werden anschließend nach Halberstadt entlassen. Dort arbeitet Dott zunächst in einem Kreisbaubetrieb, bevor er an der Kreisvolkshochschule seinen 10.-Klasse-Schulabschluss nachholt. Zu dieser Zeit beginnt die Staatssicherheit ihn intensiv zu überwachen. Aufgrund anhaltender Repressionen stellt Manfred Dott gemeinsam mit seiner neuen Lebensgefährtin in der Folgezeit zahlreiche Ausreiseanträge, die alle abgelehnt werden. Nach dreijährigen Auseinandersetzungen bieten ihm die Behörden 1977 ein Studienplatz an der Ingenieurschule für Bauwesen in Magdeburg an. Im Anschluss an sein fünfjähriges Studium tritt Dott 1982 eine Stelle im Magdeburger Wohnungsbaukombinat (WBK) an. Im Herbst 1989 entschließt sich Manfred Dott, wieder politisch aktiv zu werden und engagiert sich kurzzeitig im Neuen Forum. Wenig später wechselt er das politische Lager und gründet gemeinsam mit anderen den Landesverband Sachsen-Anhalt der DSU. Dort amtiert Dott als Landesvorsitzender für Sachsen-Anhalt und ist Mitglied im Präsidium.
Bei den Wahlen am 18. März 1990 gelingt es Manfred Dott, als Abgeordneter der DSU in die Volkskammer einzuziehen. Im Zuge der Regierungsbildung ernennt ihn Lothar de Maizière zum Parlamentarischen Staatssekretär im Ministerium für Verkehr. Nach der Wiedervereinigung ist Dott bis zu seiner Pensionierung im Jahr 2005 in verschiedenen Landesministerien in Sachsen-Anhalt tätig, zuletzt als Personalratsvorsitzender beim Verkehrsministerium. Von 1993 bis 2000 amtiert er zudem für die CDU als Bürgermeister in Altenbrak (Harz). Seit Juni 2012 engagiert sich Manfred Dott als Mitglied der Piratenpartei, für die er mehrfach erfolglos bei verschiedenen Wahlen antrat.

Manfred Dott beschreibt seinen Arbeitsalltag und die Herausforderungen seiner Arbeit als Parlamentarischer Staatssekretär.

Bundesstiftung Aufarbeitung, 2015.

Bernward Rechel
Parteizugehörigkeit: Unbekannt
Funktion: Staatssekretär im Ministerium für Verkehr

Weitere biografische Angaben werden ergänzt.

Bernd Rohde, 1990. Quelle: Privatarchiv Bernd Rohde
Bernd Rohde, 1990. Quelle: Privatarchiv Bernd Rohde

Dr. Bernd Rohde
Parteizugehörigkeit: CDU
Funktion: Staatssekretär im Ministerium für Verkehr

Bernd Rohde wird am 6. November 1952 in Torgau geboren. 1972 macht er seinen Abschluss zum Baufacharbeiter mit Abitur. Anschließend nimmt er ein Studium im Verkehrsbauwesen mit einem Schwerpunkt auf Eisenbahnbau an der Hochschule für Verkehrswesen „Friedrich List“ in Dresden auf. Von 1977 bis 1978 arbeitet Rohde für ein Jahr bei der Deutschen Reichsbahn als Technologe, bevor er seine wissenschaftliche Laufbahn an der Hochschule für Verkehrswesen fortsetzt. Dort ist er bis 1983 als Assistent im Bereich Eisenbahnbau tätig. Ein Jahr darauf wird Bernd Rohde auf dem Gebiet des Straßenbahngleisbaus zum Dr.-Ing. promoviert. Zwischen 1983 und 1987 arbeitet Rohde im Büro für Verkehrsplanung in Dresden, wo er als Sonderbeauftragter für Gleisbau im Bezirk Dresden eingesetzt wird. Bis zu seiner Berufung zum Staatssekretär amtiert Bernd Rohde als Sektorenleiter für Straßenwesen. Im Zuge der Regierungsbildung wird Rohde im April 1990 zum Staatssekretär im Ministerium für Verkehr ernannt.
Nach der Wiedervereinigung wechselt Rohde im November 1990 in das sächsische Staatsministerium für Wirtschaft und Arbeit, wo er in den folgenden Jahren verschiedene Posten bekleidet. Von Januar 1991 bis April 2000 wird Rohde als Abteilungsleiter Straßenbau eingesetzt bevor er die Abteilung Verkehr und Straßenbau übernimmt. Im Oktober 2002 wechselt er als Leiter in die Abteilung Verkehr, der er bis Juni 2010 vorsteht. Zwischen Juni 2010 und September 2012 übernimmt Rohde die Abteilung Grundsatz. Seit 2015 ist Bernd Rohde Abteilungsleiter Europäische Strukturfonds für Wachstum und Beschäftigung.

Bernd Rohde, Staatssekretär im Ministerium für Verkehr, zur Ernennung zum Staatssekretär und seinen Aufgaben.

© "Von der Revolution zum Regieren", ein Projekt des Institut für angewandte Geschichte e.V., gefördert von der Bundesstiftung Aufarbeitung, 2018-2019

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