Staatssekretäre

Horst Schulz im Mai 1990.
Horst Schulz im Mai 1990. Quelle: Bundesarchiv, Bild 183-1990-0517-301, Fotograf: Elke Schöps

Horst Schulz, geboren am 30. September 1938 in Brüx (Böhmen/heute Tschechische Republik)
Parteizugehörigkeit: DA/CDU
Funktion: Parlamentarischer Staatssekretär im Ministerium für Medienpolitik

Am Ende des Zweiten Weltkrieges wird Horst Schulz mit seinen Eltern aus seiner Heimat in Brüx vertrieben. Nach der Flucht lässt sich die Familie in Halle nieder. Von 1953 bis 1956 absolviert er eine Lehre als Elektromonteur und beginnt anschließend ein Studium an der Bergakademie in Freiberg. Nach einjähriger Studienzeit wird er aus politischen Gründen exmatrikuliert und stattdessen bis 1967 zum Meister für Maschinenbau an der Ingenieurschule Eisleben ausgebildet. Zwischen 1969 und 1974 absolviert Schulz ein Fernstudium an den Ingenieurschulen Senftenberg und Zittau, das er als Ingenieur für Wärme- und Kernkraftwerksanlagen abschließt. Anschließend wechselt er an das Kernkraftwerk Greifswald, wo er als Dispatcher, Reaktoroperator und Blockleiter tätig ist. Ab 1979 wird Horst Schulz als Bereichsleiter und Oberbauleiter im Energiekombinat Erfurt eingesetzt.

Seine politische Laufbahn beginnt Horst Schulz 1967 mit seinem Eintritt in die LDPD, aus der er 1973 jedoch wieder austritt. Im September 1989 entschließt sich der parteilose Schulz, dem Demokratischen Aufbruch (DA) beizutreten, dessen Strukturen er in Thüringen mit aufbaut. Auf dem 1. Landesparteitag wird er zum Landesvorsitzenden des DA gewählt. Aufgrund des guten Wahlergebnisses der Allianz für Deutschland, deren Mitglied der Demokratische Aufbruch ist, zieht Horst Schulz im März 1990 in die Volkskammer ein. Im Rahmen der Regierungsbildung ernennt ihn Lothar de Maizière zum Parlamentarischen Staatssekretär im Ministerium für Medienpolitik. Im Juni 1990, kurz vor der Vereinigung mit dem Demokratischen Aufbruch, wechselt Schulz in die CDU, für die er im Oktober 1990 in den thüringischen Landtag einzieht. Nach einer Legislaturperiode scheidet Horst Schulz 1994 aus dem Landtag aus.

Manfred Becker. Quelle: Bundesarchiv, Bild 183-1990-0718-301, Fotograf: Elke Schöps
Manfred Becker im Juli 1990. Quelle: Bundesarchiv, Bild 183-1990-0718-301, Fotograf: Elke Schöps

Manfred Becker, geboren am 11. August 1938 in Breslau (Provinz Schlesien/heute Polen)
Parteizugehörigkeit: SPD
Funktion: Staatssekretär im Ministerium für Medienpolitik

Manfred Becker wird am 11. August 1938 in Breslau geboren. Kurz vor Ende des Zweiten Weltkrieges flüchtet Becker mit seiner Familie nach Zwickau, wo er aufwächst und zur Schule geht. Nach dem Abitur nimmt Manfred Becker ab 1956 ein Studium der Germanistik, Slawistik und Pädagogik an der Universität Leipzig auf, das er 1961 abschließt. Darauffolgend erhält er eine Anstellung an der Akademie der Wissenschaften in Ost-Berlin, wo er zur Geschichte der deutschen Sprache, dem Wortschatz der Gegenwartssprache und Alltagskommunikation forscht. Zeitgleich engagiert sich Manfred Becker in kirchlichen Kreisen, wo er unter anderem ab 1973 als ehrenamtlicher Präses der Synode der Evangelischen Kirche in Berlin-Brandenburg fungiert. Zeitgleich übernimmt er von 1976 bis 1982 die Stelle als Präses der Synode der Evangelischen Kirche der Union in der DDR und amtiert als Vorsitzender des Pressebeirates der Evangelischen Kirche in Berlin-Brandenburg.
Im November 1989 tritt Manfred Becker in die SDP ein, die sich im Januar 1990 in SPD umbenennt. Im Dezember 1989 wird er in den SDP-Bezirksvorstand von Ost-Berlin gewählt und im Januar 1990 zum medienpolitischen Sprecher der Partei benannt. Ab Februar 1990 gehört er dem Vorstandspräsidium der SPD an. Zudem vertritt Manfred Becker die Interessen seiner Partei im Medienkontrollrat, der sich am 13. Februar 1990 konstituiert. Im Mai 1990 ernennt ihn Lothar de Maizière zum Staatssekretär im Ministerium für Medienpolitik.

Manfred Becker, Staatssekretär im Ministerium für Medienpolitik, zu seiner Ernennung und der Situation im Ministerium.

© „Von der Revolution zum Regieren", ein Projekt des Institut für angewandte Geschichte e.V., gefördert von der Bundesstiftung Aufarbeitung, 2018-2019

Schliessen Modal Schließen Modal Schließen

Hinweis

Schliessen Modal Schließen Modal Schließen