Ministerbiografie

Herbert Schirmer im März 1990. Quelle: Bundesarchiv, Bild 183-1990-0315-327, Fotograf Elke Schöps
Herbert Schirmer im März 1990. Quelle: Bundesarchiv, Bild 183-1990-0315-327, Fotograf Elke Schöps

Herbert Schirmer, geboren am 8. Juli 1945 in Stadtlengsfeld (Kreis Eisenach)
Parteizugehörigkeit: CDU (bis 1991)
Funktion: April bis Oktober 1990 Minister für Kultur

Herbert Schirmer beendet 1966 eine Lehre als Maschinist und Heizer. Danach absolviert er eine Fachschulausbildung zum Buchhändler. In diesem Beruf arbeitet er 1974/75 in Dresden. Zwischen 1976 und 1978 ist er als Mitarbeiter im Bezirkskabinett für Kulturarbeit Dresden tätig und zusätzlich ab 1977 Chefredakteur des „Kultur-Report“ Dresden. Nach einem Fernstudium der Journalistik an der Karl-Marx-Universität Leipzig ist er bis 1986 Abteilungsleiter für öffentliche Arbeit/Internationale Ausstellungen im Verlag der Kunst. Nebenbei ist Schirmer freiberuflich als Kunst- und Theaterkritiker tätig. 1989, vor dem Zusammenbruch der DDR, wechselt er als wissenschaftlicher Mitarbeiter der Staatlichen Kunstsammlung Cottbus in die Abteilung Bildende Kunst.

Obwohl er seit 1985 Mitglied der Ost-CDU ist, erfolgt Schirmers Einstieg in die aktive Politik erst im Herbst 1989. Er ist Mitbegründer des Neuen Forums in Beeskow und wird dessen Sprecher. Von November 1989 bis März 1990 amtiert er als Bezirksvorsitzender der CDU Frankfurt/Oder und bis August 1990 zusätzlich als Vorsitzender des CDU-Landesverbandes Brandenburg. Nach der Volkskammerwahl im März 1990 zieht Schirmer als Abgeordneter in die Volkskammer ein. Außerdem wird er im April 1990 als Minister für Kultur ins Kabinett de Maizière berufen.

Nach der Wiedervereinigung kehrt Schirmer in den Kunst- und Kulturbetrieb zurück. Von 1991 bis 1998 ist er Museumsdirektor der Wasserburg Beeskow, wo er das „Sammlungs- und Dokumentationszentrum Kunst der DDR“ aufbaut. In dieser Zeit wechselt er seine politische Zugehörigkeit: Im Februar 1991 tritt Schirmer aus der CDU aus. Zwischen 1992 und 1998 ist er Mitglied der SPD.

Ab 1999 arbeitet Schirmer bei der Inpetho Medienproduktion GmbH Cottbus. Seit 2004 lebt Herbert Schirmer als selbstständiger Galerist, Kunst- und Kulturmanager in Lieberose. Er ist Mitglied des Stiftungsrates der Stiftung Neue Kultur.

Im Interview berichtet Herbert Schirmer von seiner Ernennung zum Kulturminister, den ersten Begegnungen mit Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern sowie dem Arbeitsalltag im Ministerium für Kultur.

Bundesstiftung Aufarbeitung, 2015

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